Schaumburger Zeitung vom 02. Mai 2018

Kindergartenkinder schmücken den Maibaum mit bunten Bändern / Spielmannszug musiziert zwischen Waschtrog und Rechen

Besucher „flüchten“ ins Museum

In Hattendorf ist die 34. Museumssaison eröffnet worden, und zwar mit einem bunten Programm. Kinder tanzten um den Maibaum, Oldtimer-Trecker gab es zu sehen und im Museum viel zu bestaunen und zu entdecken.

HATTENDORF. „So kalt war es noch nie zur Eröffnung der Museumssaison“, stellte Karl Hampel fest – und der muss es wissen, denn der Museumsvater ist seit vielen Jahren dabei. Eisig war es am 1. Mai und der Wind blies heftig über den Vorplatz des Museums. Trotzdem waren zahlreiche Besucher gekommen.

„Vor einer Woche hatten wir noch kurze Hosen an und heute mussten wir die Winterjacken und warmen Mützen wieder hervorholen“, stellte Bürgermeister Heinz Kraschewski fest.

Zur Begrüßung und offiziellen Eröffnung hatten sich alle in ein Zelt zurückgezogen. Die Vorsitzende des Vereins für Heimatpflege Auetal, Britta Springmann, freute sich über die vielen Besucher. „Wir eröffnen nicht nur die Museumssaison, sondern auch das Jubiläumsjahr unseres Vereins“, stellte Springmann fest. Seit 50 Jahren gibt es den Heimatverein im Auetal und das soll in den kommenden Wochen und Monaten noch mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert werden.

Am 1. Mai stand aber traditionell die Museumseröffnung im Vordergrund. Die Auetaler Treckerfreunde waren dazu mit ihren Oldtimern gekommen, altes landwirtschaftliches Gerät war ausgestellt, Rainer Rodewald von der Jägerschaft Schaumburg hatte das Info-Mobil mit jeder Menge heimischer Tiere dabei und selbstverständlich war bestens für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt.

„Leider kann ich aufgrund des Windes nur eine Seite unseres Anhängers öffnen, sonst würden die präparierten Tiere durch die Luft wirbeln“, sagte Rodewald. Trotzdem waren es vor allem die Kinder, die sich das Rehkitz, den Waschbären oder den Igel gerne aus der Nähe anschauten.

Spannend wurde es, als der Maibaum aufgestellt wurde. Kräftige Männer der Dorfgemeinschaft hatten sich versammelt und schafften es spielend, den riesigen Baum ins vorgesehene Loch zu heben und dort fest zu verankern.

„Hält der oder kippt mir der gleich auf den Kopf?“, lautete die bange Frage eines Kindergartenkindes. Die Kleinen aus dem „Auetaler Räuberland“ hatten nämlich in Hattendorf ihren großen Auftritt. Sie tanzten um den Baum und wickelten dabei bunte Bänder um den Stamm. Es gelang prima, der Maibaum hielt dem Wind stand.

Einen Vorteil hatten die fast eisigen Temperaturen: Die Besucher „flüchteten“ regelrecht in das Museum, denn dort war es warm und es gab eine Menge zu entdecken. Die fleißigen Helfer der Mittwochsrunde hatten ganze Arbeit geleistet. Neue Exponate haben in den 16 Räumen Platz gefunden, die Ausstellung mit Knöpfen und Handarbeitsutensilien aus vergangener Zeit, die Christa Kockemüller dem Museum zur Verfügung gestellt hatte und vor allem die vielen Fotos, auf denen sich einige Auetaler wiedererkannten, machten den Rundgang durch das Heimatmuseum zu einem Erlebnis für Groß und Klein.

„Wir haben hier ein gar nicht so kleines Museum zum Lernen, Staunen, Anfassen und mitunter auch zum wehmütigen Zurückschauen“, stellte Springmann zufrieden fest.

Mehr Informationen zum Auetaler Heimatmuseum und den Öffnungszeiten finden Interessierte unter www.heimatmuseum-auetal.de.

Autor: Kerstien Lange, Redakteurin SZ