Schnapsbrennerei auf Gut Oelbergen und Spurensuche im Heimatmuseum

Hanföl frisch gepresst

Wofür man Hanföl am besten verwendet und warum Bio-Landwirte Wicken aussäen, das konnten die Besucher am Sonntag auf dem Gut Oelbergen erfahren.

AUETAL. Sie sind mit dem Auto oder mit Fahrrädern unterwegs gewesen, die Entdecker, die am Sonntag im Auetal die neuen offenen Denkmale haben anschauen mögen. Mehrer Hundert Interessierte, viele auch aus dem Auetal, wollten die offenen Türen nutzen. Auch die Auetaler Treckerfreunde hatten sich mit ihren Oldtimern auf den Weg gemacht. Ihre alten Gefährte wurden gern angeschaut und luden so manchen zum Fachsimpeln ein.

Auf dem Gut Oelbergen führte Albert Haake die Besucher in die Brennerei und durch den Bio-Betrieb. „Hier verarbeiten wir gerade Weizen und Wicken“, erklärte der Gutsherr. Die Weizenkörner würden als Hühnerfutter und die Wicken als Saatgut dienen. „Wir nutzen die Wicken als Zwischenfrucht auf den Feldern, anstelle von Dünger. Wicken stellen ihren Stickstoff selbst her“, erklärte Haake.

Benedikt Wellmann aus Großenwieden hatte eine Ölpresse mitgebracht und presste damit Hanf. „Hanföl ist hervorragend für die kalte Küche geeignet. Es ist mild, hat einen leicht nussigen Geschmack und ist so hervorragend für Salate geeignet“, verriet Wellmann. Das Öl konnte man kaufen, musste aber reichlich Geduld mitbringen, denn das Interesse an den kleinen Fläschchen war groß, das Öl lief aber nur tröpfchenweise aus der Presse.

Im Heimatmuseum gibt es eine Ausstellung zu den Ortsspaziergängen der Schaumburger Landschaft zu sehen.
Im Heimatmuseum gibt es eine Ausstellung zu den Ortsspaziergängen der Schaumburger Landschaft zu sehen.

Auch sonst gab es auf Gut Oelbergen jede Menge zu entdecken und zu genießen. Unterschiedliche Bio-Getreidesorten standen bereit, landwirtschaftliche Geräte. Bredemeiers Hofladen sorgte für heiße Suppe und leckeren Nachtisch, die Frauen vom Auetaler Malkreis hatten ihre Kunstwerke ausgestellt – und der Hegering informierte über seine Arbeit. Die Bürgerinitiative Auetal war vor Ort, klärte über die mögliche Bahntrasse durch das Tal auf und warb um Unterstützung und Mitglieder.

Im Heimatmuseum in Hattendorf kamen die ehrenamtlichen Helfer kaum zum Luftholen. „Viele der weit über Hundert Besucher kannten unser Museum noch nicht und waren von der Größe und Vielfalt überrascht“, freute sich Museumsleiter Karl Hampel.

Die Schaumburger Landschaft hatte eine Ausstellung zu Ortsspaziergängen und zur Spurensuche im Museum organisiert, und auch der nahe jüdische Friedhof wurde von vielen Menschen besucht.

Der Tag des offenen Denkmals war auch nach Einschätzung von Bürgermeister Heinz Kraschewski ein voller Erfolg für das Auetal. Mit großem Engagement seien die einzelnen Stationen für den Schautag vorbereitet worden, der ehrenamtliche Einsatz sei durch großen Besucherzustrom belohnt worden. „Ich bedanke mich bei allen, die ihre Türen und Tore für die Öffentlichkeit geöffnet haben“, so der sichtlich beeindruckte Bürgermeister, der am Sonntag selbst unterwegs war. Auch für ihn gab es noch Orte im Auetal zu entdecken, die er noch nicht besucht hatte.

Autor
Kerstin Lange

Redakteurin