Ehrenvorsitzender erschrocken über Streit im Heimatverein Auetal

Die beiden Vorsitzendes des Heimatvereins Auetal liefern sich einen heftigen Streit mit der Gemeinde. Sogar ein Anwalt wurde eingeschaltet. Jetzt erklärt der Ehrenvorsitzende, Jörg Landmann, warum er auf der Seite der Gemeinde steht.

 

Auetal. Der Verein für Heimatpflege Auetal hat die Mitglieder zu einer Versammlung am Samstag, 14. Oktober, um 15 Uhr im Heimatmuseum in Hattendorf eingeladen.

Diese Versammlung ist sehr wichtig für den Fortbestand des Vereins und des Heimatmuseums, denn aufgrund der Streitigkeiten des Heimatvereins mit der Gemeinde Auetal sind mit Ulrich Böhne (Kassierer) und Kerstin Lange (Schriftführerin) zwei Vorstandsmitglieder zurückgetreten (wir berichteten) und der Vorsitzende, Karl Hampel, hat schon seit Langem angekündigt, nicht mehr für das Amt zur Verfügung zu stehen. Ob Andreas Held (2. Vorsitzender) weitermachen wird, ist noch nicht bekannt. Es muss also in jedem Fall neu gewählt werden.

Möglichkeiten für Hampel-Nachfolge zeigen sich auf

Gespräche über eine Nachfolge für Hampel laufen bereits und Möglichkeiten zeigen sich auf. Die Wahlen sind aber nicht der einzige wichtige Tagesordnungspunkt. Unter Punkt 9 wird die Änderung des §11 in der Vereinssatzung vorgeschlagen. Dabei geht es um die Auflösung des Vereins und die Vermögensbindung.

Mit Vereinsgründung ist folgender Beschluss gefasst worden: Für den Beschluss, den Verein aufzulösen, ist eine ¾ Mehrheit der in der Mitgliederversammlung anwesenden Mitglieder erforderlich. Der Beschluss kann nur nach rechtzeitiger Ankündigung in der Einladung zur Mitgliederversammlung gefasst werden.

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Satzungsänderung geplant

 

Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen des Vereins an die Gemeinde Auetal die es ausschließlich und unmittelbar für gemeinnützige beziehungsweise mildtätige Zwecke zu verwenden hat.

 

Dem Vernehmen nach, möchten Andreas Held und Karl Hampel die Satzung in soweit ändern, dass im Falle der Vereinsauflösung nicht mehr die Gemeinde Auetal, sondern eventuell die Jugendfeuerwehr oder eine andere Organisation das Geld bekommen soll.

 

Auch über diese wichtige Satzungsänderung muss diskutiert und abgestimmt werden. Der Streit des Vereins für Heimatpflege hatte mit Unstimmigkeiten mit dem SV Hattendorf und dessen Wunsch nach einer Erweiterung der Bouleplätze vor dem Heimatmuseum begonnen. Man einigte sich schließlich darauf, dass die Boulebahnen am Feuerwehrhaus gebaut werden und neben dem Heimatmuseum eine Holzhütte für die Boulespieler errichtet wird (wir berichteten).

Jörg Landmann zeigt sich erschrocken und traurig

 

Plötzlich möchten Karl Hampel und Andreas Held als Verantwortliche des Vereins für Heimatpflege aber den gesamten Museumsvorplatz für den Verein zurück und auch gegen die Holzhütte sprechen sie sich vehement aus. Es ist ein Streit um das gesamte Grundstück rund um das Heimatmuseum – ein Grundstück, das der Gemeinde Auetal gehört und das von den Vereinen, sowie auch von der Feuerwehr Hattendorf, genutzt wird. Bislang war man sich immer einig gewesen, egal ob der Heimatverein das gesamte Gelände für die Museumseröffnung benötigte oder die Feuerwehr eine Veranstaltung dort organisiert. Auch die Boulespieler haben bislang nicht gestört.

 

„Ich bin erschrocken, als ich gelesen habe, was da gerade in Hattendorf passiert“, sagte Jörg Landmann, Ehrenvorsitzender des Heimatvereins und Mitbegründer des Auetaler Heimatmuseums im Gespräch mit dieser Zeitung. „Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie man so gegen die eigene Gemeinde schießen kann. Ich bin richtig traurig über diese Entwicklung.“

Gemeinde hat Heimatverein immer unterstützt

Landmann stellt deutlich heraus, dass die Gemeinde Auetal den Verein für Heimatpflege immer unterstützt hat. „Sogar haufenweise Geld haben wir von der Gemeinde für unser Museum erhalten. Ohne die Gemeinde hätten wir all das nicht erreicht, was dort in Hattendorf jetzt ist – kein Heimatmuseum dieser Art und Größe“, so Landmann. „Mit allen Wünschen konnten wir immer zur Gemeinde kommen und ich denke nicht, dass das jetzt anders ist.“

Man dürfe nicht vergessen, dass das Heimatmuseum aus einem Raum gewachsen ist. Großzügig habe die Gemeinde die „Macher“ des Heimatmuseums immer unterstützt bei der Erweiterung. „Ich hatte sogar eine Zeit lang zwei ABM-Kräfte, die uns im Museum unterstützt haben“, erinnert sich Landmann.

Der Ehrenvorsitzende sieht nichts was gegen die Boulebahnen vor dem Museum und die Hütte neben dem Museum spricht. „Die Hütte stört doch niemanden und es ist gut, wenn der Vorplatz genutzt und belebt ist“, so Landmann.

 

 

SZ  Reporter : Kerstin Lange